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Bismarck-Denkmal in Roitzsch

Es befindet sich in der August-Bebel-Straße.

An den Innenschriften störte sich die einstige Staatsmacht und so versuchten Zivilsiten 1958 die Platte mit dem Porträt von Bismarck aus ihrer Haltung zu brechen. Die ließ sich verbiegen, aber herausbrechen ließ sie sich nicht. Frank Messer sah als Zehnjähriger diesem Tun zu. Und noch einer beobachtete alles: Der alte Roitszscher Steinmetz Schmeil, der einst die Platte mit Steinanker in dem Gedenkstein befestigt hatte.

Am nächsten Tag war die Bismarckplatte verschwuden.

Bürgermeister Hans-Jürgen karge ließ nach der Wende nach der Plakette fahnden. Sogar im Familienarchiv derer v. Bismarck ließ er anfragen, ob sich eine Kopie vielleicht fande. Vergeblich. Zu Hause wahrte Karge noch ein Familienfoto auf, das das Denkmal am Tag der Einweihung zeigte und worauf sein Ur-Ur-Ur-Großvater zu sehen war. Andere Roitzscher hatten den alten, inzwischen verstorbenen Steinmetz im Verdacht, er hätte sich die Platte unter den "Nagel gerissen". Mit ihren Vermutungen sollten sie nicht danebenliegen, aber auch beim Ausräumen einer alten Grube des Steinmetzen fand sich nichts.

Mitten in den Vorbereitungen zur 950-Jahr-Feier klingelte beim Bürgermeister das Telefon. Am anderen Ende jemand aus Fürstenwalde: "Zum Roitzscher Jubiläum bringe ich die Bismarck-Platte."

Steinemtz Schmeil hatte die von groben Händen verbogene Bismarckplatte fachgerecht aus ihrer Verankerung gelöst und sie dem zehnjährigen Jungen gegeben, der alles beobachtet hatte. "Versteck' du sie ordentlich"

Seitdem bewahrte Frank Messer das schwere Metallrund sorgfältig auf. Schleppte sie auch nach Fürstenwalde mit, wohin der Elektriker und später Lehrer für Physik und Mathematik verzog.