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Kriegerdenkmal in Roitzsch

Es befindet sich in der Lindenstraße.

1885 am 28.06. fand die festliche Einweihung des Kriegerdenkmales unter Beteiligung der Ritterguts- und Gemeindevertretungen, der Geistlichkeit, Schulen, der Turnerschaft und von 23 Kriegsvereinen statt. Das Denkmal erhebt sich auf einem schönen ornamentierten Sockel in einer schlanken mit schwebendem Adler gekrönten Sandsteinsäule. Pastor Hause hielt die Weihrede, Festredner war der Gemeindevorsteher Zeißing.
Die beiden marmornen Tafeln lauten:
Vorderseite - Dem Andenken ihrer Söhne, die in den glorreichen Kriegen 1866 und 1870/71 den Heldentod fanden. In ehrender Dankbarkeit die Gemeinde und Rittergüter zu Roitzsch.

Am Volkstrauertag 1993 am 14.11. würdigte der Bürgermeister von Roitzsch, Hans-Jürgen Karge, in schönen philosophischen Worten die Geschichte dieses Gedenksteines. Viele hätten versucht, diesen Stein zu beschädigen, Schrammen trüge er davon. Aber auch Spuren von denen, die hier im Gedenken verweilten. „Worin besteht die Wahrheit dieses Steins,“ fragte er dann. „In seiner Höhe, seiner Tiefe, seiner Fläche?!“ Und er fand als Antwort, dass dieser Stein aus dem vergangenen Jahrhundert über die Zeit nach der Wende die Brücke ins nächste Jahrtausend schlägt. Den Worten von 1990 wären Taten gefolgt. Stein und Platz bewiesen, dass Taten für die Bürger die beste Verbeugung vor den Opfern der Vergangenheit sei. An den vier Seiten des Sockels befinden sich jetzt drei Tafeln mit den Jahreszahlen der Kriege von 1866 und 1870, 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945. Die Inschrift an der Vorderseite „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft — Die Gemeinde Roitzsch — 1885 — 1993“ enthüllte Wolfgang Michel, Handwerksmeister für Beton, Stein und Terrazzo aus Roitzsch, der diese Platten geschaffen hatte.