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650+1 Jahre Sandersdorf - Ein Fest der Gemeinschaft: Rückblick

Sandersdorf erlebte in diesem Jahr ein außergewöhnliches Jubiläum: 650+1 Jahre Sandersdorf! Dieses Ereignis bot eine wunderbare Gelegenheit, die lange Geschichte und die engagierten Menschen der Stadt zu würdigen. Trotz des ungewöhnlichen Jubiläumsdatums, das auf den ersten Blick etwas kurios erscheinen mag, wurde die Bedeutung und der Hintergrund in einem Vortrag während der Festwoche eindrucksvoll erläutert. 

Die Festwoche wurde am Samstag, den 10. August mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Marien eröffnet. Die Feier begann mit einem Gottesdienst, gefolgt von Kaffeetrinken und einem Orgelkonzert, das Katarina Leontjewa um in St. Marien spielte.

Am Montag, den 12. August 2024, rückte die Geschichte Sandersdorfs in den Mittelpunkt, als im Mehrgenerationentreff (MGT) eine beeindruckende Postkartenausstellung eröffnet wurde. Daniel Müller, ein leidenschaftlicher Sammler und Freund der Philokartie, präsentierte zusammen mit der Stadtarchivarin Anja Aschenbach die Ausstellung "AnsichtsSachen". Mit etwa 76 ausgewählten Postkarten und Ansichtskarten aus seiner umfangreichen Sammlung von 350 bis 400 Exemplaren brachte Müller die historische Schönheit Sandersdorfs zum Vorschein.

Besucher hatten die Gelegenheit, die vergrößerten Ansichten der Postkarten neben den Originalen zu betrachten und dabei jedes noch so kleine Detail zu entdecken. Kein Fehler im Original blieb unbemerkt, was für spannende Entdeckungen sorgte. Die Ausstellung bot nicht nur visuelle Eindrücke, sondern auch eine Plattform für interessante Gespräche und Einblicke in Müllers Leidenschaft für das Sammeln historischer Postkarten.

Die feierliche Eröffnung wurde von einem Glas Sekt begleitet, das von der NEUBI zur Verfügung gestellt wurde, und bot reichlich Raum für angeregte Gespräche und das Lösen von Rätseln rund um die ausgestellten Motive. Die Ausstellung fand großen Anklang bei den Besuchern, die bis zum 16. August täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr die Gelegenheit hatten, in die Geschichte Sandersdorfs einzutauchen.

Ein besonderes Highlight war der Besuch beider Kita-Einrichtungen der Stadt in der Festwoche. An zwei Vormittagen wurden die „Kleinen Forscher“ der Kitas Glückspilz und Pfingstanger in den Mehrgenerationentreff eingeladen, um an einem archivpädagogischen Bildungsangebot anlässlich des 650+1 Jubiläums teilzunehmen. Hier entdeckten die Kinder das historische Sandersdorf auf spielerische Weise. Sie spielten bewegtes Memory, puzzelten Sehenswürdigkeiten und malten am Ende die schönsten Postkarten, auf denen sie alles festhielten, was ihnen an ihrem Zuhause gefällt und sie beschäftigt.

Die Ausstellung "AnsichtsSachen" war ein voller Erfolg und zog nicht nur am Eröffnungstag, sondern auch in den folgenden Tagen viele Interessierte an, die sich an den außergewöhnlichen Geschichten und Erinnerungen erfreuten, die mit den historischen Ansichten verbunden sind.

Am Dienstag, den 13. August 2024, stand im Mehrgenerationentreff (MGT) alles im Zeichen der Geschichte Sandersdorfs. Der Tag begann mit der feierlichen Eröffnung einer Ausstellung der Heimatmalereien von Horst Kunze. Kunze, ein lokaler Künstler, hat mit seinen Gemälden eindrucksvoll die Landschaften und historischen Gebäude der Region festgehalten und damit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Erinnerung geleistet.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung widmete sich Stadtarchivarin Anja Aschenbach in einem aufschlussreichen Vortrag der Frage, wie alt Sandersdorf tatsächlich ist. Unter dem Titel „Erste Erwähnung“ beleuchtete sie die verschiedenen Datierungen der Stadtgeschichte – 650, 650+1 und 800 Jahre – und erläuterte die historischen Hintergründe, die zu diesen unterschiedlichen Jubiläumszahlen führten. In ihrem 45-minütigen Vortrag erklärte Aschenbach die Arbeit mit historischen Quellen, gab Einblicke in die aktuellen Forschungen und stellte den Zuhörern eine Abschrift der Urkunde aus dem Jahr 1374 vor, in der Sandersdorf als „Sanderßdorff“ erstmals mit der Datierung 1373 erwähnt wird. Trotz Vermutungen, dass Sandersdorf noch älter sein könnte, fehlen bisher die offiziellen Quellen, um dies eindeutig zu beweisen.

Nach dem Vortrag wurde die langjährige Ortschronistin und Heimatforscherin Karsta Synnatzschke von Bürgermeisterin Steffi Syska für ihre herausragenden Verdienste geehrt. Synnatzschke hat über viele Jahre hinweg lokale Ereignisse und Begebenheiten dokumentiert und dadurch wertvolle Informationen für kommende Generationen festgehalten. Als besondere Anerkennung durfte sie sich in das Ehrenbuch der Stadt Sandersdorf-Brehna eintragen.

Der Tag war nicht nur eine Hommage an die Geschichte Sandersdorfs, sondern auch an die Menschen, die sich leidenschaftlich für deren Erhalt einsetzen, wie Horst Kunze und Karsta Synnatzschke. Die Veranstaltung bot den Besuchern nicht nur interessante Einblicke in die Stadtgeschichte, sondern würdigte auch die kulturellen Beiträge, die diese Geschichte lebendig halten.

Am 14. August 2024 öffnete das Stadtarchiv Sandersdorf seine Türen für den „Tag des offenen Stadtarchivs“ und bot den Besuchern die Möglichkeit, auf eine faszinierende Entdeckungsreise in die Geschichte der Stadt zu gehen. Pünktlich um 10:00 Uhr konnten Interessierte tiefer in historische Dokumente, Fotografien und andere wertvolle Archivalien eintauchen.

Das Stadtarchiv präsentierte eine kleine Ausstellung, die einen Einblick in die Archivarbeit und in Teile der Magazinräume gewährte. Im Benutzerraum entstand eine lebendige Mischung aus „HeimatDialog“ und Forschergeist. Besucher tauschten sich mit ehrenamtlichen Heimatforschern aus, holten sich Tipps und Tricks für ihre eigene Recherche oder vertieften sich selbst in alte Akten, Bücher, Bilder und Protokolle, sodass sie dabei die Zeit vergaßen.

Besonderes Interesse weckte die historische Dokumentation des Heimatforschers Benny Berger zur „Saftbahn“, einer historischen Nebenbahnstrecke zwischen Bitterfeld und Stumsdorf. Im Paul-Othma-Raum wurde der Film stündlich sowie nach Bedarf vorgeführt und bot wertvolle Einblicke in die Geschichte des Reise- und Güterverkehrs, der über acht Jahrzehnte die Region prägte. Der Film führte zu Aha-Effekten und regte zu weiteren Gesprächen über Sandersdorfs Geschichte an.

Der „Tag des offenen Stadtarchivs“ war eine gelungene Gelegenheit, die Vergangenheit der Stadt auf lebendige Weise zu erkunden und den Austausch zwischen Geschichtsinteressierten und Experten zu fördern.

Am Freitag, den 16. August, verwandelte sich das Gelände vor dem Paul-Othma-Haus ab 20:00 Uhr zur Tanzfläche, als der Jugendbeirat zur traditionellen DJ-Night einlud. Talentierte DJs sorgten für großartige Stimmung und animierten die Teilnehmer, das Tanzbein zu schwingen. #Tanzenwollen war hier definitiv angesagt!

Am Samstag, den 17. August 2024, stand in Sandersdorf eine besondere Reise in die Vergangenheit auf dem Programm. Bei der ersten „EntdeckerTour“ konnten die Teilnehmer in einem historischen Oldtimerbus der Firma Vetter eine halbstündige Rundfahrt durch die Stadt genießen. Ab 11:00 Uhr startete die Tour am Paul-Othma-Haus und führte vorbei an markanten Punkten wie dem Kaiserlichen Postamt, den Sandersdorfer Schulen, Denkmälern und weiteren historischen Besonderheiten.

Begleitet von spannenden Erläuterungen der Stadtarchivarin Anja Aschenbach, wurden unterwegs einige der kleinen Geheimnisse und Straßengeschichten von Sandersdorf gelüftet. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die reiche Geschichte ihrer Stadt, auch wenn aufgrund einer kleinen Verzögerung die Tour kurzfristig umgeplant werden musste.

Trotz der heißen Temperaturen war die „EntdeckerTour“ ein besonderes Erlebnis für Groß und Klein, und die volle Auslastung des Busses zeigte das große Interesse der Bürger an der Kulturgeschichte ihres Ortes. Sandersdorf hat noch viele Geschichten zu erzählen, die sicherlich auch bei zukünftigen Touren erkundet werden können.

Der besondere Höhepunkt der kulturell reichen Festwoche war die Enthüllung des Denkmals zu Ehren von Johann Gottfried Schnabel (bekannt als Gisander) am Rathaus Sandersdorf. (Siehe Extra-Bericht)

Das große Familien- und Vereinsfest am 17. und 18. August auf dem Sportplatzgelände bildete den krönenden Abschluss der Festwoche. Die Sandersdorfer Vereine präsentierten stolz ihre vielfältigen Aktivitäten, von Vorführungen des Schäferhund-Vereins über den Paddelergometer des Kanuvereins bis hin zur Möglichkeit, die Spieler der BSW Sixers kennenzulernen. Auch die SG Union, der Campingverein, der Karnevalsverein und viele weitere Organisationen zeigten ihr Engagement. Vielen herzlichen Dank für Ihr/Euer Engagement! Vielen Dank auch an Hubi, Heike und beiden Nachwuchsmoderatoren für eure stilvolle, witzige und höchst professionelle Begleitung! Der Höhepunkt des Wochenendes war die große Tombola um 15:00 Uhr, bei der viele Kinder und Erwachsene spannende Preise gewonnen haben.

Galerie vom 17. August 2024:
Galerie vom 18. August 2024:

Das Jubiläumsfest „650+1 Jahre Sandersdorf“ war ein voller Erfolg und zeigte eindrucksvoll den Zusammenhalt in der Gemeinde. Die Vielfalt der Veranstaltungen, die historische Tiefe und die Freude an der gemeinsamen Feier machten dieses Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Die Stadt Sandersdorf hat nicht nur ihre Vergangenheit gefeiert, sondern auch den Zusammenhalt und die Zukunft der Gemeinschaft gestärkt.

Vielen herzlichen Dank an ALLE, die zu diesem besonderen Fest beigetragen haben!

Vielen Dank auch an den Landkreis, die durch eine Förderung dieses Jubiläum in dieser kulturellen Form erst finanziell möglich gemacht haben.

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Stadtmarketing

Das Ortsjubiläum wurde gefördert vom:

  • Landkreis Anhalt-Bitterfeld

    Landkreis Anhalt-Bitterfeld